(c) Rodpix

Fall down 2022 times, stand up 2023

Über die ersten 10 Tage bereitete sich Michi gut in der Hitze von Kona. Zum Renntag hin reduzierte er das Training wie gewohnt, nach einer langen Saison wahrscheinlich jedoch etwas zu vorsichtig.

Filmreife Bedingungen ohne happy end

Das Rennen flog wie im Film bei ihm vorbei und er fühlte sich nie ganz bei der Sache. Auf Big Island herrschten ungewöhnliche, windstille Bedingungen, die Michi so noch nie erlebt hat. Anfangs verspürte er einen leichten Gegenwind, aber rund um Hawi war es windstill, was kein Vorteil für Michi war, der allein unterwegs war. Diese Verhältnisse spielten den vorderen Gruppen in die Karten.

Schon beim Schwimmen verpasste Michi die „52 Minuten Gruppe“ rund um Cameron Wurf leider klar. Mit Matt Burton aus Australien, der versuchte, das Loch nach vorne zu schließen, schwamm Michi letztendlich alleine mit Kenneth Vandendriessche, die beide nach etwa 600 Metern bereits aus dem Wasserschatten der Gruppe abreißen lassen mussten.

Das erwartete Einzelzeitfahren am Rad wurde Realität, jedoch waren die Beine nie richtig gut genug, um sich „in die Goschn haun“ zu können, sprich in den Schmerz gehen zu können. Bis nach Hawi konnte Michi keinen einzigen Konkurrenten einholen, was ihm so noch nie passierte und sehr frustrierend war, als er am Wendepunkt auch den Abstand nach vorne abschätzen konnte.

Was macht man nun? Die Antwort: Einfach weitermachen und nicht aufgeben.

Bis zur zweiten Wechselzone wurde die Mühe belohnt und er rollte bei einigen Konkurrenten vorbei. Michi hatte zwar keine schlechten, schmerzenden Beine, was aber genau der Grund für die bescheidene Performance sein kann, da er nie aus seiner „Comfortzone“ herauskam.

Auch beim Laufen entstanden keine richtige Renndynamik, keine Zweikämpfe und somit kein Druck. Sobald Zweikämpfe da waren, wie Ende des Radfahrens oder beim Laufen, konnte Michi ganz anders mobilisieren. Diese Momente waren leider sehr selten. Hintenraus hatte der mittlerweile 8-fache Konafinisher aus Gumpoldskirchen noch immer sehr gute Beine zum Sprinten, was wieder beweist, dass er sich unterwegs nicht komplett auspowern konnte.

Die Leistung selber war nicht enttäuschend, da Werte während dem Rennen nicht schlecht waren, aber der Abstand zur Konkurrenz doch erschreckend ist. Am Ende wurde es für Michi der 33. Platz.

 

Entspannung vor dem letzten Showdown des Jahres

Nach dem WM-Rennen verbrachte Michi mit der Familie einen Kurzurlaub auf Maui, wo der Honeymoon nachgeholt wurde. Es war eine tolle Zeit und das Training sah anders aus: Mit Lola am Strand laufen und in den Wellen spielen stand am Plan J

Bei der nächsten Langdistanz im November auf Cozumel wird Michi eine andere Taperingtaktik in der unmittelbaren Wettkampfvorbereitung ausprobieren und somit versuchen, neue Reize zu setzen.

Der Druck der Hawaii-Quali wird zukünftig eventuell in Frage gestellt, jedoch bleibt das Ziel weiterhin dasselbe: Top3-Platzierungen bei IRONMAN-Rennen sammeln!

hawaii shots